2012
Wir starten immer dort, wo wir im vergangenen Jahr aufgehört hatten! Nun, so ganz hat dieses Motto in diesem Jahr nicht gezogen. Und das war gut so, denn zweimal unter Motor die Stör abzufahren, nur um noch einmal kurze Zeit vor Heiligenstedten aufzuschlagen, das wollten die Veranstalter nun doch nicht einfordern.
So mußten wir bei einem mäßigem – dafür aber lausig-kaltem – Nordwest nur bis zur Störmündung, wo der Senior der Teilnehmer auf dem A+R Seefahrtskreuzer „Ariel“ (G 6/1) das Feld beisammenhielt, noch ein wenig mit uns elbab steuerte, um in Höhe der Kirche von Brokdorf bei einsetzender Flut zur Kehrtwende zu schreiten und den Weg durch die Nebenfahrwasser anzusteuern. Welch Wunder: nach langanhaltendem kaltem Nieselwetter vom Freitag wagte sich jetzt auch die Sonne hervor und ließ einen Hauch von Frühjahr durch die Cockpits wehen. Mit dem Termin am 5. Mai war Elbe-Klassik ja der „Early-Bird“ der diesjährigen Klassikerszene. Tidenverhältnisse und die Rücksicht auf „gesetzte“ Termine an der Ostseeküste ließen die Wahl auf dieses Datum fallen und waren für einige Teilnehmer echter Ansporn zu einem fulminanten Schlußspurt der Winterarbeit.
Wie immer drehte das Führungsboot als halber Strecke bei. Nachdem auch die Nachzügler eingetroffen waren, konnte Hans-Roland Heller jetzt das Signal „Schoten frei“ geben und damit Gelegenheit zu einem direkten Vergleich der individuellen Leitungsfähigkeiten dieser vielen verschiedenen Boote.
Ziel war die kleine Steganlage am ehemaligen Pionierplatz in Grünendeich hinter der Elbinsel Lühesand. Eingeladen hatte das hier ansässige „Altländer Yachtzentrum“, in dem sich auch der Pflege verschiedener Holzboote angenommen wird und deren Betreiber es sich nicht haben nehmen lassen, mit ihrem frisch restaurierten Beelitz-Kanuhecker „Pipilotta“ aufzutreten.
Für Grill und Bier stand die Werkstatt zur Verfügung, liebevoll mit einigen Anschauungsobjekten aus der Holzszene versehen. Nach launigen Grußworden des Bürgermeisters und Verteilung der Wanderpreise konnten auch zwei bemerkenswerte Schiffe mit der Plakette „segeln, lieben, bewahren“ ausgezeichnet werden.
Bevor am Sonntag Tränen des Abschieds vergossen wurden, gab es Kulturprogramm. Die meisten Teilnehmer zogen zur nahegelegenen ehemaligen Seefahrtschule von Grünendeich, in der die sehenswerte ehemalige Kapitänsbrücke für uns geöffnet war.